Federico Valverde hat verraten, wie sehr er sich über sein Aussehen Sorgen gemacht hat, als er zu Real Madrid kam.
"Ich kann dir genau sagen, in welchem Moment mir klar wurde, dass ich ein Depp bin. Hör zu, es gibt etwas, das du begreifen musst. Stell dir einfach vor, du wärst an meiner Stelle.
Du bist 17 Jahre alt. Vor zwei Jahren schliefst du noch auf einer Matratze auf dem Boden, und jetzt unterschreibst du einen Vertrag bei Real Madrid. Wie kann man da nicht den Kopf verlieren?
Als ich bei Real Madrid ankam, dachte ich, ich sei Messi und Ronaldo in einer Person. Im Ernst! Zu meiner Verteidigung: Mit 17 hat man keine Ahnung, wie dumm man noch ist, vor allem, wenn man Geld und Lob bekommt. Diese Kombination ist eine höllische Droge.
Doch ich habe es ganz schnell überwunden. Bei meiner ersten Trainingseinheit bei Castilla ging ich in die Umkleidekabine und war total begeistert. Ich war sehr zuversichtlich. Ich erinnere mich gar nicht mehr an die Trainingseinheit, alles ist verschwommen. Aber ich erinnere mich daran, dass sich alle umzogen und ich mich umsah und all das genoss.... und plötzlich fiel mir auf, was fast jeder trug.
Gucci-Gürtel. Brandneue Nike-Turnschuhe, keine Kratzer. Geldbörsen und Taschen von Louis Vuitton. Vergiss nicht, das sind nicht einmal Legenden, nicht Benzema, nicht Modric, nicht Marcelo, sondern einfach nur Kinder!
Es traf mich wie ein Donnerschlag:
Oh Scheiße, Fede, du trägst ein T-Shirt für 2 €!
Für mich war Zara eine teure Marke. In Uruguay bist du der Boss, wenn du Zara trägst. Und ich schaue mir die Jungs um mich herum an und sehe Uhren, die mehr kosten als das Haus meiner Eltern. Und da wurde es mir klar: Es gibt ein maximales Level in diesem Spiel, du Rotzlöffel, du bist ein Niemand!
Ich sitze also in meiner schmutzigen Kleidung da und ziehe nicht einmal meine Schuhe aus. Alle gehen duschen und ich sehe Gucci-Unterwäsche. Verdammte Gucci-Unterwäsche, Kumpel! Wie viel kostet die denn?
Und ich denke: Ich wünschte, meine hätte heute keine Löcher. Ich bete zu Gott, dass meine Mutter die Wäsche überprüft hat.
Ich saß 20 Minuten lang da und tat so, als würde ich etwas sehr Wichtiges auf meinem Handy überprüfen. Ich habe nur Zeit geschunden. Die Jungs sahen mich an: "Stimmt etwas nicht, Bro? Geht es dir gut?"
Ich habe mich noch nie so klein gefühlt.
Ich wartete, bis alle weg waren, und zog mich um, als nur noch ich und der Ausstatter da waren. An diesem Abend ging ich zu H&M und sagte:
"Gebt mir zehn Packungen eurer besten Unterwäsche."
Ich erinnere mich, dass ich an diesem Abend zu mir selbst sagte: "Mann, was glaubst du, wer du bist? Das ist Real Madrid. Du denkst, du bist Cristiano? Du bist nicht Cristiano, verdammt!" - sagte der Mittelfeldspieler.
