Als die Bayern in der letzten Minute des CL-Halbfinale-Rückspiels gegen Real Madrid (1:2-Niederlage) auf den Ausgleich drängten, um die Verlängerung zu erzwingen, traf Matthijs de Ligt mit einem perfekten Flachschuss von der Strafraumgrenze ins Netz. Das einzige Problem? Der Schiedsrichterassistent hob die Fahne und wertete den langen Ball, der dem Schuss des niederländischen Verteidigers vorausging, als Abseits.
Anstatt die Fahne unten zu halten und das Spiel weiterlaufen zu lassen, rief der Schiedsrichterassistent das Abseits aus, der Schiedsrichter pfiff es ab, und die Szene wurde für beendet erklärt. Das bedeutete, dass VAR nicht mal eingreifen konnte, da Real Madrids Spieler noch vor dem Schuss aufhörten zu spielen.
De Ligt selbst und Thomas Tuchel sagten, der Schiedsrichterassistent habe sich nach dem Spiel entschuldigt, und der Trainer nannte es in einem Interview mit TNT Sports "katastrophal" und "wie Verrat".
Christina Unkel, Regelanalystin bei CBS Sports, ging in der Champions League Today Post-Match Show auf die Kontroverse ein und sagte, dass die Mannschaft aus Szymon Marciniak, Tomasz Listkiewicz und Adam Kupsik mehrere Fehler gemacht habe:
"Leider gibt es zwei Schiedsrichterfehler, die hier auftreten", sagte Unkel. "Hier befindet er [Mazraoui] sich nicht in einer Abseitsposition, so dass wir nicht einmal darüber diskutieren müssen, ob er das Spiel beeinflusst hat."
"Aber wir haben den ersten Fehler des Schiedsrichter-Assistenten, der die Fahne gehoben hat, was gegen die Vorschrift verstößt, die Fahne zu halten, insbesondere in der Angriffsphase des Spiels, die noch nicht beendet ist. Und dann haben wir den zweiten Fehler des Schiedsrichters, der diese Empfehlung des Schiedsrichterassistenten akzeptiert und pfeift, anstatt zu sagen: 'Danke, ich sehe Sie. Ich werde meine Pfeife zurückhalten, bis die Szene zu Ende ist.'"
"Und das ist sehr überraschend. Dieses Schiri-Team gehört nicht einfach zu den besten in Europa, es ist eigentlich das beste Team. Dieses polnische Trio hat das Champions-League-Finale und das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer geschiedsrichtert. Es war eine sehr überraschende Entscheidung sowohl des Schiedsrichter-Assistenten als auch des Schiedsrichters, die auf ein Versäumnis in Bezug auf Details und Aufmerksamkeit in diesen kritischen Momenten hinweist."
"Es ist nie ein guter Tag, wenn die Diskussion wirklich um einen klaren, kritischen Fehler des Schiedsrichterteams geht. Wie wir wissen, nennen wir diese Schlüsselereignisse, spielverändernde Entscheidungen... Das ist nicht gut, nicht nur für das Schiedsrichterteam natürlich, sondern für die gesamte Schiedsrichtergemeinschaft, vor allem, wenn wir drei verschiedene Technologieebenen haben, die uns vor solchen Fehlern bewahren können", sagte sie.
Einfach eine Schande...
