Am Mittwoch kassierte Borussia Dortmund eine 0:2-Niederlage im Pokal-Achtelfinale gegen Stuttgart. Sportjournalist Patrick Berger, der früher bei SPORT1 arbeitete und seit dem 1. Dezember bei Sky tätig ist und Borussia Dortmund intensiv verfolgt, hat nun seinen Kommentar zur aktuellen Lage beim BVB geschrieben: Aus seiner Sicht macht Edin Terzic Fehler bei der Wahl der Taktik.
"Immer mehr entpuppt sich der neue 'Weniger sexy'-Ansatz als ein Fehler", schreibt Berger.
Aus seiner Sicht vercoachte sich Terzic bei der 0:2-Niederlage in Stuttgart zum wiederholten Male: "Er ließ im Pokal ausgerechnet seine vier Top-Torjäger Füllkrug, Brandt, Reus und Malen allesamt auf der Bank und wählte mit einem 5-4-1-System und Moukoko als alleinige Spitze eine extrem defensive Spielweise. Erneut waren die Dortmunder gegen die Schwaben haushoch unterlegen."
Berger verweist darauf, dass der defensive Ansatz von Terzic auch in einigen Spielen zuvor nicht funktionierte, unter anderem gegen Stuttgart (1:2) oder gegen Eintracht Frankfurt (3:3) in der Bundesliga.
Berger schreibt: "Terzic hat die Mannschaft verunsichert. Der defensive Stil passt offenbar nicht zu ihr. Er steckt nicht in ihrer DNA. Hinter vorgehaltener Hand wird mittlerweile auch in der Kabine über die Taktik des Trainers getuschelt."
Allerdings räumt Berger ein, dass es falsch wäre, die Schuld nur bei Terzic zu suchen, denn die Mannschaft "kann Terzics Vorgaben gewiss mit mehr Leben füllen."
Zudem, so Berger, müssen sich auch Hans-Joachim Watzke und Sebastian Kehl unangenehme Fragen stellen, und zwar - ob nach dem Titel-Drama gegen Mainz die richtigen Schlüsse gezogen wurden, ob der Kader im Sommer richtig zusammengestellt wurde, ob die Bosse überhaupt an einem Strang ziehen. "Gerade letzteres ist offenbar nur bedingt der Fall", schreibt Berger und verweist auf den Rauswurf von Sport-Koordinator Slaven Stanic und die zahlreichen Interna, die zuletzt an die Öffentlichkeit drangen.
